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DX PlugIns für M+S-Stereophonie

M+S-Stereophonie steht für Mitte/Seite-Stereophonie. Aus dem englischen übersetzt von Mid/Side-Stereophonic. Dank der Sprachverwandschaft gut zu merken.

Das M-Signal wird aus dem Mittelwert von Links und Rechts gebildet: M=(L+R)/2. Das Signal liegt im Panoramafeld genau in der Mitte. Es entspricht dem, was man hören würde/sollte, wenn ein Musikstück nur Mono abgespielt wird. Dies wird auch als Mono-Kompabilität bezeichnet.

Das S-Signal ist der Unterschied zwischen Links und Rechts: S=(L-R)/2. Warum es Seite-Signal heisst, wird hoffentlich durch die unteren Abbildungen deutlich. Die folgenden Abbildungen zeigen schematisch, wie sich das M- bzw. S-Signal im Raum ausbreitet. Bitte keine Scherze über irgendwelche Maßstäbe.

Das M-Signal entsteht dadurch, das beide Boxen links und rechts gleichzeitig die Luft drücken und ziehen; Schall entsteht.

Idealerweise wird die Luft im ganzen Raum gleichmässig hin- und her bewegt.

Stereophonie - M-Anteil - LinksL
M-Anteil
Stereophonie - M-Anteil - RechtsR

Das S-Signal entsteht dadurch, das eine Box gerade drückt, während die andere gerade zieht und umgekehrt (Anti-Phase). Während auf der einen Seite des Raums gerade ein "Unterdruck" entsteht, wird auf der anderen Seite gerade "Überdruck" erzeugt; Die Luft bewegt sich zwischen den Boxen hin- und her. Das Signal kommt von der Seite.

In der idealisierten Darstellung ist die Luftbewegung des S-Signals genau quer zur Bewegung des M-Signals. In der Realität stimmt das natürlich nicht ganz so.

Stereophonie - S-Anteil - LinksL
S-Anteil
Stereophonie - S-Anteil - RechtsR

Ein normales Stereo-Signal setzt sich aus einem M- und einem S-Anteil zusammen und scheint daher entweder mehr von links oder rechts zu kommen.

Weblinks

Verwendung der Plastique M+S-PlugIns

Phasenauslöschung bei den Bässen ausschließen

Je tiefer die Frequenz, desto ungüstiger ist ein großer S-Anteil für die Schallentwicklung. Das gilt besonders für die ganz tiefen Frequenzen. Und wenn diese dann auch noch über nur einen Subwoofer ausgegeben werden, macht ein S-Anteil überhaupt kein Sinn mehr. Im Gegenteil, er wäre destruktiv.

Daraus folgt, dass alles mit tiefen Frequenzen im Panoramafeld in die Mitte gelegt werden sollte. Das ist nicht immer ganz so einfach machbar oder erwünscht, denn so ein Signal hat auch höhere Frequenzen, die vielleicht doch von links nach rechts wandern sollen. Damit sind wir beim ersten und ursprünglichen Szenario für die PlugIns.

Benötigt wird ein EQ, der Links und Rechts getrennt behandeln kann. Wer noch keinen hat, dem ist der A0 Parametric EQ von KVR-Audio(Freeware) zu empfehlen.

Die untere Abbildung zeigt die Effektkette und die EQ-Einstellung. Der High-Pass ist nur auf der rechten Seite aktiv. Frequenzen unterhalb von 80Hz sind dadurch im S-Anteil vernachlässigbar reduziert. Der EQ spricht bereits bei 320Hz an, allerdings ist der Übergang so fließend, wie die Wiedergabe "höherer" Frequenzen durch den Subwoofer.

Keine Bässe im S-Anteil

Diese Effektkette am Ende der Mastereffektkette stellt sicher, dass die Bässe sich nicht durch das Signal selbst auslöschen.

Sollten die VU-Meter jetzt weniger stark ausschlagen, ist dies kein Fehler der PlugIns. Es handelt sich dabei um die Auswirkung der Phasenauslöschung, die normalerweise erst am Lautsprechersystem stattgefunden hätte.

Wem die Auswirkungen in der Mastereffektkette zu "global" sind, kann damit auch einzelne "kritische" Tracks mit eigenen EQ-Einstellungen behandeln.

Bessere Kompressor/Limiter

Laut meinem Beta-Tester und echten Musiker klingt der Limiter der Masterkette trotz mehr Pegelanhebung weniger "matschig". Eine mögliche Erklärung ist, dass der Pegel des M-Anteils größer als der Pegel des S-Anteils, u.a. weil dem S-Anteil die Bässe fehlen. Der Unterschied ist durchaus +6dB und mehr. Der Limiter spricht daher mehr auf die Gesamtlautstärke an, als auf die Links/Rechtsverteilung.

Pimp-My-Reverb

Statt ein Reverb, für M und S jeweils eins. Das trockene Signal wird an zwei Side-Chains geleitet. Beide Side-Chains jeweils mit einem Reverb, einem "L+R 2 M+S", optional ein EQ.

1. Side-Chain: Das Reverb kurz und knapp (Early Reflection). Das Ausgangspanorama weit nach links (z.B. 66%). Das reduziert den S-Anteil.

2. Side-Chain: Das Reverb schön "weit weg" klingen lassen. Das Ausgangspanorama weit nach rechts (z.B. 66%). Das reduziert den M-Anteil.

Beide Side-Chains auf einen dritten Bus leiten in dem sich ein "M+S 2 L+R" befindet. Fertig ist das neue Reverb.

Pimp-My-Reverb II

Wie oben, nur werden die "L+R 2 M+S" PlugIns weggelassen. Die Ausgabe des Reverb wird behandelt, als wäre es ein M+S-Signal. Das Reverb in den jeweiligen Side-Chains ist bevorzugt mono.